Projektmanagement mit dem Mikrocontroller

Die Lernenden der Fachoberschule Technik Klasse 2C mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik präsentierten die Ergebnisse ihrer Projektarbeiten. „Am Anfang haben wir gelernt, wie man eine Dokumentation mit einer Textverarbeitung richtig schreibt“ erklärte Ihsan einem anwesenden Zuhörer. Damit startete das Projekt, das über mehrere Lernfelder im Technikunterricht vorbereitet und durchgeführt wurde. Vom richtigen Umgang mit der Textverarbeitung, über die Grundsätze guter Präsentationsgestaltung und persönlicher Präsentationstechnik, den notwendigen Projektmanagementmethoden, bis hin zur Einführung in die Programmierung eines Arduino-Mikrocontrollers wurden die Grundlagen für eine „Mini-Bachelor-Arbeit“ geschaffen. „Wir konnten all das Gelernte in unserem Projekt anwenden“, resümierten Lukas und Jakob am Ende der Präsentation des Autoclickers für das Spiel osu!. Von lichtabhängigen Sensoren werden Daten auf dem Bildschirm erfasst, mit dem Mikrocontroller ausgewertet und über sogenannte Solenoid-Aktoren die Tasten einer PC-Tastatur bedient. „Damit knacken wir locker den Highscore“ schmunzelte Jakob, der das Spiel schön länger spielt.

Ein technisch sehr aufwendiges Projekt war der Bau eines Quadrokopters. Die Projektgruppe mit Ihsan, Naser, Mariou und Ramez hatten die richtige Aufteilung zwischen Hardwarebau und Softwareentwicklung gefunden. Mit sehr viel Aufwand haben sie einen flugfähigen Quadrokopter gebaut, der über beeindruckende Ausmaße und Motorleistung verfügt.

Der Bau eines SmartHome mit dem Arduino war die Projektaufgabe von Florian, Konrad, Thomas und Andre. Hier wurden der Zugang zum Haus mit Zifferncode, die Lichtsteuerung mit HandyApp und die Garagentorsteuerung mit Chipkarte realisiert.

„Das war schon ein sehr umfangreiches Projekt, das sich zunächst einfach anhört, dann aber durch die Vielzahl der Sensoren und Aktoren einige Herausforderungen mit sich bringt“, erklärte Carsten Schlalos als betreuender Lehrer. „Wenn man die Projektmanagementmethoden richtig anwendet sind die Lernenden in der Lage beeindruckende Projektergebnisse zu erreichen“, ist eine Aussage des ebenfalls betreuenden Lehrers, Gerd Remmers.

Dies zeigt sich z.B. beim Projekt des Bluetooth-Lautsprechers mit Frequenzspektrumanzeige.

Die Projektgruppe mit Jacob, Silas, Oliver und Ali nutzten dabei moderne Fertigungstechnologien mit der CNC-Fräse, um ein Gehäuse aus Holz zu erstellen und besonders Jacob brachte seine Vorkenntnisse aus der Bühnentechnik mit ein. Die Spektrumanzeige wurde mit einem Matrixdisplay realisiert und zusätzlich wurde die Box mit LED-Streifen, die im Rhythmus der Musik leuchten, ausgestattet. „Die Qualität der Projekte ist schon unterschiedlich und macht teilweise auch die berufliche Vorbildung deutlich“, erläuterte Gerd Remmers, der den Lernenden die Nutzung der Fräse ermöglichte.

Weitere Projekte waren ein ferngelenktes und selbst gebautes Modellauto, dessen Motor durch einen über eine H-Brücke angesteuerten Motor angetrieben wird. Beim digitalen TicTacToe-Spiel wird mit einem Joystick das entsprechende Feld ausgewählt und dann farblich markiert. „Die Verwendung der vorhandenen Joysticks und LCD-Displays aus dem Ardunio-Kit ist eine gelungene Umsetzung der Projektidee“, so Herr Schlalos bei der Bewertung. Weiterhin wurde mit dem Arduino ein Videospiel mit realem Feedback realisiert. Hierbei gelang es der Projektgruppe mit David, Kilian und Christian, eine Spielfeldanzeige auf einem Beamer zu realisieren, bei der die Spielidee, die Verteidigung eines Hauses vor angreifenden „Zombies“ umgesetzt wurde. Die Projektgruppe hat dazu einen erheblichen Programmieraufwand betrieben, da der kleine Mikrocontroller dafür eigentlich nicht vorgesehen ist.

„Die Komplexität der Projekte, der Lernfeldübergreifende Ansatz und die Verknüpfung mit dem Projektmanagement bereitet die Lernenden gut auf eine mögliche Bachelor-Arbeit in einem Studium vor“ erklärte Carsten Schlalos abschließend, wobei er sich für die gelungenen Präsentationen der Projektgruppen bedankte.